Ein Treffen von Literaturbegeisterten in der alten Feuerwache am 29. und 30. Juni 2019
Ende Juni war es so weit. Bei Temperaturen von weit über 30 Grad trafen sich über 200 literaturbegeisterte Menschen in der alten Feuerwache in Heidelberg. Ich war das erste Mal dabei und höllisch gespannt. Hier gibt es einen kleinen Einblick in dieses Wochenende.
Los ging es Freitagmittag. Unser Hotel lag etwas außerhalb von Heidelberg, dafür war es klimatisiert und verfügte über einen Wellnessbereich mit Innen- und Außenpool. Ein Umstand, der meine Motivation auf eine harte Probe stellte 😉
Samstag klingelte der Wecker zu einer ungewohnt frühen Zeit. Um sieben Uhr ging es raus aus den Federn, denn um 9.00 Uhr startete das Literaturcamp.
Ganz pünktlich habe ich es natürlich nicht geschafft, aber da ich bereits im Hotel gefrühstückt hatte, reichte es völlig, zur Vorstellungsrunde einzutrudeln. Bei über 200 Teilnehmern konnte ich mir die allermeisten Namen jedoch nicht einmal ansatzweise merken. Ohnehin war ich von der Menge der fremden Gesichter erschlagen. Nur zwei andere Teilnehmerinnen kannte ich vorher schon. Im Laufe des Wochenendes kam man jedoch immer mit irgendjemandem ins Gespräch. Die angenehme Atmosphäre machte es möglich.
Nach der Vorstellungsrunde begann die Sessionplanung. Das Literaturcamp Heidelberg ist ein sogenanntes Barcamp. Mir sagte das vorher nichts, als ich dann erfuhr, welches Konzept sich hinter diesem Begriff verbirgt, konnte ich mir kaum vorstellen, dass es funktioniert.
Aber – um es vorweg zu nehmen – das tut es.
Bei einem Barcamp steht vorher nicht fest, welche Sessions angeboten werden. Erst am Veranstaltungstag treten die Teilnehmer, die etwas anbieten wollen, vor die Menge und stellen ihr Thema vor. Bei Interesse findet diese Session dann statt.
Angebote (und in der Folge dann Sessions) gab es zu einem breit gefächerten Themenspektrum. Das ging von Nachhaltigkeit, Diversität oder Klarträumen bis hin zu konkreten schreib- oder autorenbezogenen Veranstaltungen (Coverdesign, Ideenfindung, Leserunden). Das Problem war dabei nie, eine interessante Session zu finden. Vielmehr lief meist so viel Spannendes gleichzeitig, dass man sich hätte dreiteilen müssen, um nichts zu verpassen.
Die Qualität der Sessions, die ich mitmachen durfte, war durchweg hoch. Ich habe aus allen Runden etwas mitgenommen. Den meisten Spaß hatte ich jedoch in der Gruppenarbeit zu Sprichwörtern und Redewendungen. Es war spät, es war heiß, das Hirn hatte abgeschaltet. Anders kann man unser Ergebnis „Alles gut mit Hut“ kaum erklären. Oder entschuldigen. Zur Ehrenrettung: Als unser Lachflash verebbt war, steuerten wir noch etwas Sinnvolleres bei. Was ich aber längst wieder vergessen habe – während der Hut wohl für lange Zeit in Erinnerung bleiben wird 😀
Nicht nur die Themen waren gemischt, auch die Teilnehmer kamen aus allen Ecken Deutschlands und brachten die unterschiedlichsten Hintergründe mit. Eine der Teilnehmerinnen, die mich mit ihrem Gefühl für Sprache zutiefst beeindruckte, war gerade einmal elf Jahre alt.
Blogger, Autoren, Dienstleister aus der Buchbranche und vermutlich noch viele mehr, die ich jetzt gar nicht so auf dem Schirm habe, weil es einfach unmöglich war, alles und jeden zu erfassen. Aber allen war gemein, dass sie das Camp zu einem besonderen Treffen machten.
Ein großer Dank geht an das Orgateam, an alle Teilnehmer, und nicht zuletzt auch an das Catering-Team, das bewiesen hat, wie lecker vegan sein kann. Dass es Club-Mate und Slush-Eis gab, hat mich dann vollends glücklich gemacht.
Zum Schluss einfach noch ein paar Fotos. Wegen der Sache mit dem Bild, das mehr als tausend Worte … ihr wisst schon.
Noch ein paar Impressionen aus Heidelberg.