von Ben Aaronovitch
Steckbrief:
- Taschenbuch: 416 Seiten
- Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
- Veröffentlicht: 24. Mai 2019
- ISBN-13: 978-3423217668
- Titel des englischen Originals: Lies Sleeping
Man kann sie [die Magie] als alles Mögliche bezeichnen, als Potentia oder Mana – oder als interstitiellen Transformationseffekt, aber da klingt man bloß, als wäre man einer Star-Trek-Folge entsprungen, und zwar der New Generation. (Seite 60)
Darum geht es
Peter Grant ist inzwischen in seiner Ausbildung weit fortgeschritten. Als Polizist ohnehin, aber auch als Zauberlehrling. Auch das Folly, das Hauptquartier der Met für die abstrusen Fälle, wurde besser ausgestattet. So fühlt man sich gewappnet für den Kampf gegen den Gesichtslosen und seine Komplizin Lesley May.
Zunächst beginnt alles mit einer Glocke, die aus irgendeinem Grund magisch ist. Peter macht sich auf die Suche nach den Hintergründen und kommt dabei dem Plan des Gesichtslosen auf die Spur und in die Quere.
Meine Meinung
Die Geschichte liest sich flüssiger als die beiden Vorgängerbände, die mich nicht ganz überzeugen konnten. Einiges klingt konstruiert – der Plan des Martin Chorley zum Beispiel. Was genau er denkt und bezweckt, kann man zwar erahnen, aber das war mir etwas zu wirr. Lesleys Motivation wurde demgegenüber immer klarer.
Die Spannungskurve blieb durchgehend hoch. Hier unterscheidet sich dieser Band positiv von den Vorgängern, die mir an manchen Stellen zu viele Längen hatten. Jetzt hatte ich endlich wieder das Gefühl, einen Peter Grant zu lesen, wie ich ihn aus den Bänden 1 bis 4 kenne und mag.
Der Humor ist hingegen durchgehend in allen Bänden der gleiche. Trocken und gesprickt mit zahlreichen Anleihen aus der Popkultur. Oft musste ich schmunzeln, an dieser Stelle habe ich lautaufgelacht:
In der Mitte zwischen den Glockennischen hing eine Uhr mit blauem Zifferblatt, und in der Ferne grollte Donner. Alles, was fehlte, war der DeLorean. (Seite 384)
Die Serie muss man vollständig gelesen haben, um der Handlung folgen zu können. Ohne Erklärungen werden Charaktere als bekannt vorausgesetzt. Ich war froh, dass ich in den vergangenen Wochen vor Lektüre dieses Romans die Hörbücher noch einmal gehört hatte.
Das Ende ist geeignet, den Handlungsstrang um den Gesichtslosen abzuschließen. Auch der Rest hatte etwas von einem Epilog. Ich hoffe sehr, dass uns Peter Grant dennoch erhalten bleiben wird.
Fazit
Der Humor ist geblieben, die Erzählgeschwindigkeit und damit die Spannung waren höher als bei den beiden Vorgängern. Ein würdiger Abschluss (so nehme ich an) des Handlungsstranges um den Gesichtslosen. Doch hoffentlich nicht auch das Ende der Serie.
Edit: Anlässlich seiner Lesung am 31.08.2019 hatte ich Gelegenheit, mit Ben Aaronovitch zu sprechen. Er versicherte mir, dass es weitere Peter Grant Geschichten geben werde.
Eine Antwort auf „Die Glocke von Whitechapel (Peter Grant Serie) [Rezension]“
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