Romy und das Glück [Rezension]

Bibliographisches

  • Autorin: Janna Solinger
  • Verlag: Rowohlt
  • Erschienen: Januar 2019
  • Umfang der Printausgabe: 311 Seiten
  • ISBN: 978-3499275180

Darum geht es

Romy hat einen sympathischen Freundeskreis, der eine Besonderheit teilt: Alle Pärchen hat Romy verkuppelt und so sagt man ihr augenzwinkernd nach, sie habe eine besondere Gabe. Eines Tages findet ihr Großvater in alten Briefen einen Hinweis darauf, dass es diesen Liebeszauber wirklich gibt. Alles Unsinn, befindet Romy. Doch dann verliebt sie sich endlich selbst und prompt kriselt es in allen Beziehungen in ihrem Umfeld. Genau so, wie es ihr vorhergesagt wurde. Ist also doch etwas dran an dieser Geschichte? Und darf sie in diesem Fall ihr Glück über das ihrer Freunde stellen?

Meine Meinung

Cover und Schreibstil laden zu einer locker-leichten Lektüre ein und das ist dieses Buch auch. Die im Kern philosophischen Frage wird nur recht oberflächlich behandelt, deshalb verfügt der Roman stets über eine eher fröhliche Atmosphäre. Hier hätte es ruhig etwas nachdenklicher zugehen dürfen. Romy stellt sich zwar die Gewissensfrage, doch drehen sich ihre Gedanken eher um andere Probleme.
Die Figuren – auch und gerade die Nebenrollen – sind ebenso sympathisch wie die Protagonistin Romy selbst. Besonders der im Geist junggebliebene Großvater muss einem sofort ans Herz wachsen.
Trotz des Liebeszaubers wird es nie mystisch. Wer angesichts von Romys vermeintlicher Gabe einen Fantasyroman vermutet, liegt falsch.
Besonders gut haben mir die humorvollen Beschreibungen gefallen. Die Kundin, die riecht, als arbeite sie als Testpapier in der Parfümerie, hat mich beim Lesen auflachen lassen.

Fazit

Wenig Drama, wenig Tiefgang, aber gute Unterhaltung.

Ein Wohlfühlbuch mit sympathischen Figuren und einer im Kern interessanten Frage, die allerdings nie deutlich in den Mittelpunkt rückt. Angesichts des tiefgreifenden Problems löst Romy das nach meinem Geschmack zu einfach auf. Dennoch habe ich den Roman sehr gerne gelesen, nicht zuletzt wegen des lockeren, zuweilen humorvollen, Schreibstils.