Schneeweiße Weihnacht, Tag 6

Der Nikolaus präsentiert einen weiteren Teil der Adventskalendergeschichte

6.
»Hab den Diebstahl sofort zugegeben.« Er richtete die Kopfbedeckung wieder. »War ja offensichtlich. Dachte, die lassen mich laufen, wenn ich den Baum bezahle. Hammse aber nicht. Haben was von Antragsdelikt gesagt und dass der Eigentümer das entscheidet. Hab kein Wort verstanden. Deshalb bin ich hier.«
»Wissen Sie denn, was der Baum gekostet hätte?«
»Nee, ich hab den aus dem Bereich ganz hinten, da hängen keine Markierungen dran.«
»Wenn es sich um einen kleinen Baum handelte …«
»War nich groß, hab ja nur eine winzige Bude.«
»Wenn es sich also um einen kleinen Baum handelte, dann kann es sein, dass er unter die sogenannte Bagatellgrenze fällt. Dann wird ein Diebstahl nicht automatisch verfolgt, sondern nur, wenn der Geschädigte einen Strafantrag stellt.«
»Und genau das müssen Sie nun verhindern!«

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Die Krimis mit den beiden sympathischen Ermittlern erhältst Du überall dort, wo es E-Books gibt oder in der gedruckten Version in jeder Buchhandlung (ISBN 978-3-7431-7678-2 und ISBN 978-3-7494-8376-1 )

Schneeweiße Weihnacht, Tag 5

Im Adventskalender hat heute eine Dieb große Sorgen

5.
»Also, ich wollte halt einen günstigen Weihnachtsbaum«, begann Manfred Wilhelm. »Da bin ich nachts zu dem Verkauf. Da ist ein riesiger Zaun drum, aber ich kenn da vom letzten Jahr eine Stelle, da kommt man über einen Baum draußen mit ner Strickleiter prima aufs Gelände.«
»Das mit dem ›letzten Jahr‹ haben Sie aber hoffentlich nicht der Polizei gesagt?«, warf Victoria ein.
»Nee, bin ja nicht blöde«, entgegnete Manfred Wilhelm empört.
»Und warum haben Sie sich als Weihnachtsmann verkleidet? Nachts ist da doch sicher niemand mehr.«
»Wegen den Kameras. Das ist da gesichert wie Fort Knox.«
Was vielleicht ein klitzekleines bisschen verständlich war, falls es noch mehr Menschen wie ihren Mandanten gab.
»Und nen Weihnachtsmann verdächtig nie einer. War danach nicht mehr zuhause, sondern bin direkt hierher gekommen.«
»Verstehe.« Eigentlich nicht.
»Jedenfalls hatte ich im letzten Jahr eine Axt dabei. Das war viel zu anstrengend. Deshalb hab ich mir vonnem Kumpel diesmal eine Motorsäge ausgeliehen. Hätte nicht gedacht, dass die so laut ist. Ich habe den Baum gefällt, übern Zaun gewuchtet, bin mit der Leiter wieder rüber und schlepp den Baum zum Auto. Da warten aber schon die Bullen auf mich.« Er kratzte sich am Hinterkopf, mit dem Ergebnis, dass die Weihnachtsmannmütze ihm tief in die Stirn rutschte.

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Schneeweiße Weihnacht, Tag 4

Spannende Weihnachtsunterhaltung in 24 Teilen

4.
»Nun«, antwortete Victoria gedehnt, »das kommt darauf an.« Die wichtigste Antwort des Juristen. »Eigentlich rechnen wir nach den gesetzlichen Vorgaben der RVG ab. Und eine Strafverteidigung …«
»Nein, nein«, unterbrach der Mann. »Keine Strafverteidigung. Na ja, irgendwie auch. Ich hatte irgendwie gehofft, Sie könnten mir helfen, dass es erst gar nicht so weit kommt.«
Für zwanzig Euro. Aber der Mann hatte Glück, dass Victoria noch immer neugierig auf die ganze Geschichte war und ohnehin einen Grund suchte, sich nicht um diesen langweiligen Vertrag kümmern zu müssen. Außerdem war Weihnachten, da hatte man mildtätig zu sein und wenn ausgerechnet der Weihnachtsmann um Hilfe bat, konnte sie ihn wohl kaum wegschicken.
»Also gut«, willigte sie ein. »Erzählen Sie mir, wo genau Ihr Problem liegt und ich schaue, ob ich Ihnen helfen kann.«

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Schneeweiße Weihnacht, Tag 3

Der mörderisch-winterliche Adventskalender


  1. Die hellste Kerze auf dem Adventskranz ist der nicht, stellte Victoria fest, ließ sich aber nichts anmerken.
    »Ist es nicht ziemlich früh für einen Weihnachtsbaum?«, fragte sie stattdessen. »So Anfang Dezember?«
    »Nee«, kam es im Brustton der Überzeugung zurück. »Später sind doch die schönsten Bäume schon weg!«
    »Aha.« Ein Dieb mit Ansprüchen.
    »Ganz klar! Wann kaufen Sie denn Ihren Baum? Etwa erst am Heiligabend vorm Supermarkt, wo Se dann nur noch Gestrüpp bekommen?«
    Gar nicht, dachte Victoria. Sie hatte seit Jahren einen Plastikbaum, der so echt war, dass er inzwischen sogar nadelte. Laut sagte sie: »Sie sind also erwischt worden und benötigen nun eine Strafverteidigung?«
    »Ja, nee, weiß nicht.« Manfred Wilhelm nestelte einen zerknüllten Geldschein aus der Tasche, strich ihn glatt und warf ihn vor Victoria auf den Tisch. Zwanzig Euro. »Könnse mir dafür eine Rechtsberatung geben?«

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Schneeweiße Weihnacht, Tag 2

Ein winterlich – mörderischer Adventskalender


  1. »Wilhelm mein Name«, brummte es aus dem Bart. »Manfred Wilhelm.« Der Weihnachtsmann schüttelte Victoria die Hand.
    »Bitte, nehmen Sie doch Platz.«
    Der Mann ließ sich mit einem Aufstöhnen auf den angebotenen Besucherstuhl fallen und Victoria musterte ihn unauffällig. Viel gab es nicht zu entdecken. Er sah genau so aus, wie man sich einen Mann im Weihnachtsmannkostüm eben vorstellte. Nur seine Stimme war nicht volltönend und tief, sondern eher dünn und kratzig. Victoria konnte nicht einmal behaupten, ihn oder seine Stimme besonders sympathisch zu finden. Aber nun war er schon vor ihrem Schreibtisch gelandet, also konnte sie sich auch anhören, was er wollte.
    »Wie kann ich Ihnen helfen?«, erkundigte sie sich mit professioneller Höflichkeit und setzte sich auf der anderen Seite des Tischs in ihren Chefsessel.
    »Ich habe mir letzte Nacht einen Weihnachtsbaum besorgen wollen«, begann Manfred Wilhelm und zog nun immerhin den Bart vom Gesicht. Darunter kamen fahle Haut und tiefe Augenringe zum Vorschein. Tiefe Furchen um den Mund ließen ihn wie einen mürrischen Nussknacker aussehen. »Dafür bin ich zur Plantage rausgefahren. Sie wissen schon, wo man die Bäume selbst im Wald aussuchen kann. Hab nicht dran gedacht, dass so ’ne Motorsäge mordsmäßig viel Krach macht.«

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Alpaka Love

Mein neuer Roman ist erschienen!

Sanftmütige Alpakas, die unendliche Weite des Pazifiks – und Nele, die lernen muss, an Happy Ends zu glauben.

Für Nele stand ihre Karriere als Wirtschaftsjuristin immer an erster Stelle. Doch dann erbt sie einen Bauernhof an der Nordseeküste, und auf einmal träumt sie von weidenden Alpakas am Deich.
Um alles über diese Tiere zu lernen, reist sie auf eine Alpakafarm nach Peru. Dort verliebt sie sich nicht nur in die sympathischen Vierbeiner, auch der Peruaner Adrián lässt ihr Herz schneller schlagen. Nach einer Nacht voller Gefahren scheint er ihre Gefühle zu erwidern. Aber der Abschied rückt unerbittlich näher, denn Vernunft und Pflichtgefühl zwingen Nele nach Deutschland zurück. Ihre Gedanken bleiben jedoch in Peru – und bei der Frage, ob sie den Mut finden wird, ihre Träume zu leben.

Alpaka Love
von Rana Wenzel
Seitenzahl des Taschenbuchs: 376
Erscheinungsdatum: 09.02.2021
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-7534-0241-3
Auch als E-Book erhältlich!

Inspiration und Ideen

Mal wieder ein kleiner Einblick in die Arbeit einer Autorin (i.e. in diesem Fall: in den Kopf der Autorin)

»Woher nimmst du nur immer deine Ideen?«

Ich bitte um Handzeichen, wer von meinen schreibenden Bloglesern diesen Satz noch nicht gehört hat.
Dabei ist die Antwort ganz einfach und wird in den meisten Fällen lauten: »Die Geschichten sind einfach in mir«.
Denn so simpel ist es – die Idee ist irgendwann einfach in meinem Kopf. Okay, das ist eine sehr komprimierte Darstellung, denn der Impuls kommt häufig irgendwoher.
Doch in aller Regel ist es wirklich so, dass mich ein Gedanke wie aus dem Nichts anspringt und ich dann anfange, eine Geschichte darum herum zu bauen.

„Inspiration und Ideen“ weiterlesen

Ein Mordsplan – Teil 11

Von der Idee zum Winzerkrimi
Heute: Überarbeitung, Durchgang I

Erinnert ihr euch an meine ‚Mordsplan‘ – Reihe? Meine Idee, euch teilhaben zu lassen an der Entstehung eines Romans – mit allen Höhen und Tiefen.
Nach einem Jahr, soll es damit heute weitergehen.

Ein Jahr ist es nun her, dass ich ›Ende‹ unter den ersten Entwurf geschrieben habe.
Normalerweise lasse ich ein Projekt nicht so lange liegen, aber andere Dinge sind dazwischen gekommen. Doch jetzt habe ich das Manuskript hervorgeholt und mache mich an den ersten Überarbeitungsdurchgang.

Nachdem der »shitty first draft« vollbracht ist, soll man das Projekt ruhen lassen. Diesen Tipp liest man häufig und er ist berechtigt. Denn nur mit etwas Abstand gelingt es, einen neuen Blick auf den Inhalt zu entwickeln. Empfohlen werden mindestens drei, besser noch sechs Monate des Wartens.
Bei mir ist es nun – ausnahmsweise – ein Jahr geworden, was mich in eine ungewohnte Situation bringt: Ich lese meinen Roman beinahe wie ein fremdes Buch.

Natürlich – ich weiß grob, was sich abspielt, und kenne die Falllösung. So etwas vergisst man bei seinem eigenen Krimi auch nach einem Jahr nicht. Doch die einzelnen Schritte meiner Protagonisten sind mir zwischenzeitlich wahrhaftig entfallen.
Bisher habe ich das Gefühl, dass dieser Umstand dem Überarbeitungsprozess durchaus guttut. Logikfehler fallen mir viel schneller auf, wenn ich die Löcher nicht aus meiner Erinnerung stopfen kann. Außerdem ist es durchaus interessant, sein eigenes Geschreibsel einmal aus Lesersicht zu erleben. Normalerweise ist man viel zu nah dran, um auch nur im Ansatz beurteilen zu können, was man da zu Papier gebracht hat. Deshalb benötigt man ja unbedingt Testleser und/oder ein Lektorat.

Die Victoria Stein Krimireihe

Neues Youtube Video online

Rechtsanwältin Victoria Stein und Privatdetektiv Jarne de Zand könnten unterschiedlicher nicht sein. SIE ist stets auf Einhaltung der Regeln bedacht, ER sieht alles locker. Zu locker, meint Victoria, und verflucht ihre Zusammenarbeit mehr als einmal. Doch zusammen geben sie ein gutes Team ab.
Mein neues Youtube Video gibt einen Überblick über die bisher erschienenen (jeweils abgeschlossenen!) Bände der Cosy Crime Reihe.

Mit einem KLICK gelangt ihr zu meinem Video auf Youtube (Achtung … öffnet eine neue Seite, ihr verlasst diese hier und so … ihr wisst schon.)

Frankfurter Buchmesse 2019

Böse Zungen behaupten ja, die Frankfurter Buchmesse finde nur statt, damit die Buchszene sich selbst feiern und pausenlos Sekt trinken könne.
Das habe ich in den vergangenen Jahren nicht so empfunden. Aber das mit dem Sekt scheint zu stimmen …

bei Droemer Knaur

In den vergangenen Jahren habe ich die Frankfurter Buchmesse vor allem als einen Ort wahrgenommen, an dem ich mich über neue Bücher informiert habe. Das mit dem Netzwerken ist völlig an mir vorbeigegangen, auch wenn ich mich natürlich stets gefreut habe, bekannte Gesichter zu treffen. Und die Sache mit dem Sekt hatte ich so ebenfalls nicht auf dem Schirm.

In diesem Jahr lief die Messe für mich völlig anders ab. Vielleicht hing es damit zusammen, dass lange nicht feststand, ob ich überhaupt hinfahren würde. Das hat sich so kurzfristig ergeben, dass ich nicht einen Termin oder auch nur eine Verabredung hatte. „Treiben lassen“, war mein Motto.

Es trieb mich sofort nach der Ankunft zur Lesung meiner lieben Kollegin Stina Jensen. Sie hatte ihren neuen Mallorca-Krimi Serra de Tramuntana dabei und da wir besonders über diese Baleareninsel miteinander verbunden sind, war ich natürlich gespannt auf den Roman. Und ich fand, Rotweinlesung hörte sich zudem sehr vielversprechend an 😀


Stina las im Wechsel mit ihrem Kollegen Andreas Wagner, der nicht nur Winzer ist, sondern auch Winzerkrimis schreibt.
Der Rotwein war richtig gut, auch wenn ich mir nicht sicher war, wie es sich auf den Tag auswirken würde, um elf Uhr morgens das erste Glas Wein zu trinken.
Es wurde ein ziemlich lustiger Tag 🙂

Meine liebe Freundin Katrin Rodeit (derzeit mit ihren Urlaubsromanen als Julia K. Rodeit sehr erfolgreich) gesellte sich bald dazu, Jana Thiem (hatte ihren neuen Humboldtkrimi dabei) war auch am Stand und nach der Lesung stießen noch Christiane Lind (die es in diesem Jahr gleich mit zwei Titeln in die Endrunde des kindle storyteller awards und des Deutschen Selfpublishing Preises geschafft hat) und Angelika Lauriel (aktueller Krimi: Tote Frauen lügen nicht) zu uns und wir zogen gemeinsam um in den Außenbereich für die Mittagspause und etwas frische Luft. Dort komplettierte Carine Bernard (Lavendel-Krimis) die Runde.

Jana Thiem, Angelika Auriel, Rana Wenzel, Katrin Rodeit, Christiane Lind

Ein Regenguss trieb uns in die Hallen zurück. Es folgte dann tatsächlich noch etwas Netzwerken, dafür ist die Messe also doch da 🙂
Nach der Verleihung des Deutschen Selfpublisherpreises mit dem anschließenden Sekt mit der Finalistin Christiane Lind (herzlichen Glückwunsch noch einmal!) wurde es Zeit, zum Stand des Selfpublisherverbands zu wechseln. Hier wollte ich mich mit Carine Bernard treffen, außerdem stellten Jana Thiem und Stina Jensen noch einmal ihre Romane vor. Und es gab Sangria. 😀

Stina Jensen, Rana Wenzel, Jana Thiem

Nach einem kurzen Schnack mit Clara Gabriel, die den ersten Band ihrer neuen Liebesroman Reihe „Heavenfield Hearts“ im Gepäck hatte, steuerten Carine Bernard und ich schließlich den Droemer Knaur Stand an. Da Carine für Droemer Knaur und Topkrimi schreibt und ich bei feelings unter Vertrag bin, bot sich nicht nur die Gelegenheit für einen kurzen Austausch mit unseren dortigen Ansprechpartnern, wir wurden darüber hinaus auch so gut bewirtet, dass wir die Zeit vergaßen.

Kurz vor Toresschluss traf ich noch Jurenka Jurk. Wir hatten uns beim Litcamp in Heidelberg kennengelernt und wechselten ein paar Worte über die bevorstehende Online-Autorenmesse, deren Veranstalterin Jurenka ist.

Und dann war er auch schon vorbei – mein einziger Messetag in diesem Jahr. Vollgepackt mit ganz anderen Eindrücken als in den vergangenen Jahren ging es noch in die Innenstadt. Etwas essen, etwas Sightseeing und Geocaching und dann auf die Autobahn (nein, ich bin nicht selbst gefahren ;))