Spanische Delikatessen – Ein Barcelona-Krimi

Ein Fall für Karl Lindberg & Alex Diaz, Band 1

  • Autorin: Catalina Ferrera
  • Erscheinungstermin: 01.03.2018
  • ISBN: 978-3-426-30617-8
  • 304 Seiten
  • Verlag: Droemer TB

Darum geht es:

Kommissar Karl Lindberg hat lange Jahre bei der Kripo in Berlin gearbeitet, bevor seine spanische Ehefrau in den Schoß der Familie zurückbeordert wird, um das Familiengeschäft – eine Apotheke im Herzen Barcelonas – zu übernehmen.
Seiner Frau zuliebe zieht er mit ihr und dem gemeinsamen Sohn in die pittoresque Altstadt Barcelonas. Bald wird er von Langeweile übermannt.
Sein katalanischer Schwager, Comisario Alex Diaz, hat andere Probleme. Er hat eher durch Trickserei als durch Kompetenz einen Platz als Kommissar bei den berühmten Mossos (der Polizei Barcelonas) bekommen und fühlt sich angesichts seines ersten Mordfalls heillos überfordert. Er bittet Karl um Hilfe. Der kann seinen Schwager zwar nicht leiden, aber die Aussicht, endlich wieder an einem Kriminalfall arbeiten zu können, ist zu verlockend. Das ungleiche Paar beginnt, zu ermitteln.

Der Fall beginnt ziemlich delikat (oopsie, das Wortspiel war jetzt einfach zu verlockend). In einem Feinkostladen wird ein Schinken gefunden. Ein Schinken aus Menschenfleisch. Eine Idee, wer der Tote sein könnte, kommt schnell auf und bald steigt auch die Zahl der Verdächtigen. Ist es die Witwe, die ohne den Mann besser dran ist? Oder der tumbe, aber gewaltbereite Sohn? Oder ein Geschäftspartner, denn der Tote hat sich eigentlich mit jedem angelegt.

Meine Meinung

Der Roman besticht mit ganz viel Lokalkolorit. Die Autorin beschreibt die Eigenheiten Barcelonas und der Einwohner sehr plastisch. Wie bei derartigen Krimis üblich, kommt auch das Kulinarische nicht zu kurz, einschließlich einiger Rezepte am Ende des Buchs.

Die Handlung hat interessante Wendungen und sehr spezielle Charaktere. Seien es die Kollegen, die die beiden Neuen, Alex und Karl, nicht ernst nehmen. Sei es die Chefin, die auch nicht sonderlich gut auf das Duo zu sprechen ist. Aber auch Alex und Karl haben ihre Eigenheiten und die Atmosphäre des Buches ensteht nicht zuletzt durch die Reibereien der ungleichen Männer. Alex, der lockere Frauenschwarm, der alles mit einem charmanten Lächeln regelt und Karl, der Anzugträger, der bisweilen zu deutsch denkt. Auch das Team der beiden ist dreidimensional. Jeder hat seine Stärken und Schwächen. Selbiges gilt für Karls Familie. Dieser Aspekt des Romans ist rundum gelungen.

Der Fall ist unterhaltsam bis spannend, kränkelt jedoch an einem Punkt bei der Auflösung. Ich kann dazu nicht zu viel schreiben, für Leser, die den Krimi bereits kennen und die Rezension nachträglich lesen, formuliere ich mein Problem möglichst offen: Ich halte gewisse Transportprobleme (Größe/Gewicht) für nicht plausibel erklärt. Außerdem passen die Reifezeiten für Schinken ebenfalls schwerlich, aber letzteres kann man sich noch irgendwie erklären. Die Frage des Transports hingegen erscheint mir nicht logisch.

Mein Fazit

Dieser Krimi bildet den gelungenen Auftagt einer Reihe, die ich nach und nach verschlungen habe. Das lebendige Bild Barcelonas, das von Sachkunde der Autorin zeugt, zieht den Leser sofort an den Ort der Handlung.

Die Figuren sind dreidimensional und vor allem Alex und Karl machen mit ihrer sympathischen Art, aber auch mit ihren Ecken und Kanten, Spaß.

Die Geschichte ist angenehm spannend, wie man es von dieser Art Krimis erwartet. Auch die Auflösung ist – bis auf einen Punkt – überwiegend gelungen und nachvollziehbar.

Der Kommissar mit Sonnenbrand [Rezension]

Gran Canaria Krimi von Tim Frühling

Der Roman flankiert von Ron miel aus Arucas und meiner kanarischen Palme

Steckbrief

  • Taschenbuch: 192 Seiten, auch erhältlich als E-Book
  • Emons Verlag
  • veröffentlicht: November 2017
  • ISBN: 978-3-7408-0177-9

Darum geht es

Kommissar Daniel Rohde und Kommissarin Brigitte Schilling verschlägt es im Rahmen eines Amtshilfeersuchens nach Gran Canaria. Statt in der herbstlichen Polizeidirektion Hersfeld-Rotenburg finden sie sich auf den Kanaren wieder, um dort zusammen mit den kanarischen Kollegen Jesús und Alvaro den Mord an einem Deutschen zu untersuchen. In einem Bergdorf im Süden der Insel hat es zwei Tote gegeben – beide im Umfeld der örtlichen Bäckerei. War es Neid eines Konkurrenten? Oder vielleicht eine Tat aus Eifersucht? Denn der esoterisch angehauchte Nachbar hat auch ein Auge auf die Bäckerin geworfen und scheint ohnehin tiefer in die Sache verstrickt zu sein.
Eingebettet in kanarisches Lokalkolorit nimmt das Ermittlerteam die Arbeit unter der kanarischen Sonne auf.

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Todeserklärung – Knobels neuer Fall

Anwaltskrimi von Klaus Erfmeyer

Knobels Tagebuch war ein Album all dieser in ihrer bislang unbekannt gewesenen Tiefe und leuchtenden Farbenpracht erlebten Augenblick, und ganz im Unterschied zu seiner dem beruflichen Alltag geschuldeten Sachlichkeit fielen ihm für sein Tagebuch poetische Wendungen ein, mit denen er sein Erleben reichlich ausmalte, um es für die Ewigkeit zu konservieren. (Seite 27)

Steckbrief

  • als Taschenbuch: 274 Seiten, E-Book oder Hörbuch
  • Verlag: Gmeiner-Verlag;
  • 1. Juli 2007
  • ISBN: 978-3899777352

Darum geht es

Der Dortmunder Rechtsanwalt Knobel wird von seinem neuen Mandanten Gregor Pakulla damit beauftragt, dessen Bruder zu suchen. Obwohl das kein Fall für einen Anwalt zu sein scheint, begibt sich Knobel mit seiner Freundin Marie auf die Fährte des Verschwundenen.

Parallel dazu muss Knobel sich in der Kanzlei gegen einen Konkurrenten behaupten und im Privatleben ist mit dem Ende seiner Ehe einiges zu regeln.

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