Der Kommissar mit Sonnenbrand [Rezension]

Gran Canaria Krimi von Tim Frühling

Der Roman flankiert von Ron miel aus Arucas und meiner kanarischen Palme

Steckbrief

  • Taschenbuch: 192 Seiten, auch erhältlich als E-Book
  • Emons Verlag
  • veröffentlicht: November 2017
  • ISBN: 978-3-7408-0177-9

Darum geht es

Kommissar Daniel Rohde und Kommissarin Brigitte Schilling verschlägt es im Rahmen eines Amtshilfeersuchens nach Gran Canaria. Statt in der herbstlichen Polizeidirektion Hersfeld-Rotenburg finden sie sich auf den Kanaren wieder, um dort zusammen mit den kanarischen Kollegen Jesús und Alvaro den Mord an einem Deutschen zu untersuchen. In einem Bergdorf im Süden der Insel hat es zwei Tote gegeben – beide im Umfeld der örtlichen Bäckerei. War es Neid eines Konkurrenten? Oder vielleicht eine Tat aus Eifersucht? Denn der esoterisch angehauchte Nachbar hat auch ein Auge auf die Bäckerin geworfen und scheint ohnehin tiefer in die Sache verstrickt zu sein.
Eingebettet in kanarisches Lokalkolorit nimmt das Ermittlerteam die Arbeit unter der kanarischen Sonne auf.

Meine Meinung

Mit seinen gerade einmal 192 Seiten ist der Krimi relativ kurz, sodass der Fall, beziehungsweise dessen Auflösung, nicht allzu viel Tiefgang entwickelt und nach meinem Geschmack von zu viel Zufällen begleitet wird. Auch musste ich die Juristin in mir komplett ausschalten, um das Ende plausibel zu finden. Soweit meine negative Kritik.
Auf der positiven Seite punktet der Roman mit einem lockeren, humorvollen Schreibstil, der mir sehr gut gefallen hat. Auch die einzelnen Figuren empfinde ich als gut entwickelt. Der eigentliche Täter war mir zwar etwas zu aufgesetzt mit seinem »Ich-bin-der-Schatten«-Getue, aber die übrigen Personen sind in meinen Augen stimmig, vor allem den Heilpraktiker fand ich super.
Wie immer in Regio-Krimis ist aber der Schauplatz der heimliche Star der Geschichte. Dem Autor ist es gelungen, die Zerrissenheit der Insel genau so darzustellen, wie ich sie empfinde. Der wirklich hässliche Süden voller Bausünden auf der einen Seite und im Gegensatz dazu der faszinierende Norden. Ich habe mich in diesen Schilderungen sofort wiedergefunden.

Mein Fazit

Wenig Fall, aber viel Unterhaltung. Die Falllösung ist mir gelegentlich etwas zu fernab der Realität, aber insgesamt stellt der Roman mit seinem lockeren Stil die ideale Urlaubslektüre für einen Aufenthalt auf Gran Canaria dar.