Von der Idee zum Winzerkrimi
Die Vorbereitungen sind abgeschlossen. Die grobe Szenenstruktur ist bekannt und die nötigen Informationen sind beschafft worden. Kurzfristig würde ich vermutlich auf einem Weingut aushelfen können. Leider vergesse ich solche Informationen unmittelbar nach dem Schreiben wieder. Sonst wäre ich mit den Jahren ein wirklich kluger Kopf und eine Bereicherung für jede Quizrunde geworden.
Nachdem ebenfalls sichergestellt ist, dass mein Kaffeevollautomat arbeitswillig ist und ausreichend Kaffeebohnen vorrätig sind, kann ich mich ans Schreiben machen.
Im ersten Schritt lege ich dazu in meiner Software ein neues Projekt an.
Man kann Manuskripte natürlich auch mit einfachen Schreibprogrammen erstellen. Sogar mit Block und Stift oder Schreibmaschinen soll das gehen. Irgendwie sind Romane früher schließlich auch geschrieben worden. Ich erinnere mich (im Studium) an gruselige Nächte an der Schreibmaschine, in denen wahlweise Tipp-Ex oder Farbband immer dann ausgingen, wenn am nächsten Morgen der Abgabetermin … Ach, lassen wir das. Heute streiken dafür Druckköpfe oder der Toner/die Tinte ist leer.
Jedenfalls ist nicht von der Hand zu weisen, dass durch den Einzug der Computer und der ständigen Weiterentwicklung der Schreibprogramme eine echte Verbesserung eingetreten ist.
Ich habe mich relativ schnell dafür entschieden, mir eine echte Autorensoftware zuzulegen. Programme, die beim Schreibprozess unterstützen sollen, gibt es eine Menge. Ich will hier keine Werbung machen, zumal ich zugeben muss, dass ich die Konkurrenzprodukte zu der von mir gewählten Software gar nicht genau genug kenne, um deren Vor- und Nachteile beurteilen zu können.
Damals habe ich gegoogelt, mir eine Testversion geladen, war zufrieden und habe sie gekauft. Das geht sicher rechercheintensiver, und ist vielleicht nicht zur Nachahmung empfohlen. Ich bin bei der damaligen Software geblieben.
Zurück zum Schreiben: Ich lege also ein Projekt an. Gebe dem Kind einen Arbeitstitel und füttere die Figurendatenbank mit den ersten Charakteren.
Viele Schreibende arbeiten bereits zum Start mit fertigen Charakterbögen. Teilweise gibt es auch im Netz Formulare zum Ausdrucken, die bei der Erstellung der Figuren helfen.
Wenn ich meine Figuren (be)schreibe, zäume ich das Pferd von hinten auf. Zu Beginn meines Projekts habe ich nur eine ungefähre Vorstellung von der jeweiligen Person. Während der Arbeit am Manuskript nimmt sie immer weiter Form an und im selben Maß füttere ich die entsprechenden Felder in der Software. Was Äußerlichkeiten, Alter etc. angeht, trage ich diese Dinge meist erst dann ein, wenn ich sie im Text erwähnt habe. So behalte ich auch da eine gewisse Übersicht, was ich dem Leser bereits mitgeteilt habe.
Und dann kommt der magische Moment. Die ‚1.‘ erscheint auf der leeren Seite, erhält eine Formatierung zur ‚Kapitelüberschrift‘ und dann formt sich der erste Satz Buchstabe für Buchstabe.
To be continued …