Echoes: Die Tänzerin

Teil 1 der Audio Mystery Reihe aus dem Hause Ravensburger gespielt

Echoes: Die Tänzerin ist der erste Teil der neuen Reihe aus dem Hause Ravensburger

Magst Du Rätsel? Liest Du gerne Krimis? Spielst Du gerne? Bist Du auf der Suche nach einem neuen Spielprinzip?

Wenn Du all diese Fragen mit „Ja“ beantwortet hast, bist Du hier richtig. Denn in dieser Reihe geht es darum, kleine Kriminalfälle anhand von Audio-Schnipseln zu lösen.

Um was geht es genau?

Das Spiel besteht aus einer kostenlosen App (zwingend erforderlich!), aus sechs Papptafeln, die als Kapitelüberschriften dienen und 18 Objektkarten.

Jedem Objekt haftet ein Soundfile an (sozusagen ein Echo der Geschehnisse). Das können einfache Geräusche sein (Beispiel: ein Schlüssel wird umgedreht) oder auch gesprochene Sätze oder kurze Dialoge.

Unsere Aufgabe ist es in diesem Fall, mithilfe dieser Audiostücke herauszufinden, was dem Geist in einem Spukhaus widerfahren ist, um ihn zu erlösen.

Abgespielt werden die Sounds mithilfe der App. Die Kamera wird über der Karte platziert, die App erkennt das Objekt und spielt den dazugehörigen Schnipsel ab. Das funktionierte bei uns tadellos (Android-Smartphone).

Hat man auf diese Weise drei zusammengehörende Objektkarten gefunden und die passende Kapitelkarte, dann wird der Modus von Lauschen auf Lösen geändert und die Karten werden der Reihe nach eingescannt. Stimmt alles, hört man sich das komplette Kapitel im Zusammenhang an, unter Umständen ergeben sich dadurch neue Hinweise.
Hat man etwas falsch gemacht, erhält man eine Fehlermeldung, die je nach gewählter Schwierigkeit unterschiedlich detailliert ausfällt. Auf der Stufe „normal“ könnte eine Aussage z.B. sein: „Zwei der drei Karten sind korrekt“, ohne dass jedoch verraten sind, auf welche Karten sich der Hinweis bezieht.

Meine Meinung

Eine App-Anbindung ist besonders in der Kategorie der Rätsel/Exit/Adventure Spiele inzwischen häufig anzutreffen, doch ein Konzept, das sich ausschließlich um Audiofiles dreht, war mir neu. Entsprechend neugierig war ich, denn ich konnte mir nicht wirklich etwas darunter vorstellen.

Doch die Sache funktioniert erstaunlich gut. Ähnlich wie bei Memory ist der Anfang ein wenig wie stochern im Nebel. Man hört sich zwei, drei Kapitelüberschriften an, die anhand der Abbildungen infrage kommen könnten. Ziemlich rasch hatten wir dann eine Idee zum Kapitelanfang, die sich auch als richtig erwies. Überhaupt ergab sich vieles durchaus logisch, nur gelegentlich mussten wir planlos ein Objekt nach dem anderen abscannen, bis wir wieder Zusammenhänge herstellen konnten. Zwischendurch hat das Spiel in solchen Momenten etwas von einem akustischen Memory.

Der Fall selbst wird niemanden vor ernste Schwierigkeiten stellen. Hier hätte es gerne etwas mehr Aha-Effekt am Ende oder überhaupt ein wenig mehr Komplexität sein dürfen.
„Die Tänzerin“ hatten mein Lieblingsmitspieler und ich in ca. 50 Minuten auf dem Niveau „normal“ durchgespielt. Man kann die Lösung verkomplizieren, indem man sofort mit allen Karten spielt, doch macht das das Spiel nur länger, nicht aber die Story komplexer.

Das Spielmaterial ist wirklich schön. Die Karten fühlen sich wertig an, die Illustrationen sind mit viel Liebe zum Detail gezeichnet.

Ich liebe solche Easter-Eggs


Auch die Geräusche sind mit hoher Qualität eingespielt und vor allem eingesprochen worden. Die gesprochenen Teile konnten mich absolut überzeugen und trugen zu der gelungenen Atmosphäre bei.
Denn das ist das große Plus dieses Spiels: Mich konnte die Atmosphäre in die Geschichte hineinziehen. Ich hatte große Lust darauf, die Geschichte des Geistes in dem alten Haus herauszufinden.

Das Spielmaterial wird nicht verbraucht oder zerstört. Man kann das Spiel also in neuwertigem Zustand an Freunde weitergeben (oder hoffen, dass man in einem Jahr alles wieder vergessen haben wird, und es selbst noch einmal spielen).

Mein Fazit

Für die kommenden Fälle wünsche ich mir etwas mehr Komplexität. Die Spielzeit ist mit unter einer Stunde schon arg kurz und das Spiel insgesamt sehr einfach.
Da das Spielprinzip jedoch erstaunlich gut funktioniert und mich die Atmosphäre wirklich in die Geschichte ziehen konnte, kann ich das Spiel all jenen empfehlen, die etwas rätseln wollen, aber nach einem anstrengenden Arbeitstag vielleicht auf lange und/oder anspruchsvollere Adventures oder Escape/Exit-Games keine Lust haben.
Meinen Lieblingsmitspieler und mich haben das Konzept und die Atmosphäre angesprochen, sodass wir auch die anderen Teile spielen werden.