Mallorca 2020 – Schreiben, wo andere Urlaub machen

Jetzt bin ich schon seit einigen Wochen auf der Insel. Eine Halbzeitbilanz

Geht es euch wie mir? Seht ihr euch auch lieber Fotos an, als Texte zu lesen? Dachte ich es mir doch, und fasse meine zurückliegenden Wochen deshalb größtenteils in Bildern zusammen.

Nur den Baulärm – den kann ich auf diese Art nicht beschreiben. Es gibt kein Foto, das diesen Krach ausreichend nervig darstellen kann. „So ist das im Winter“, ist die Standardantwort all derjenigen, die Mallorca im Winter kennen. Richtig ist das. Einerseits. Andererseits hört und liest man immer wieder, dass Mallorca eine ganzjährige Auslastung anpeilt. Die Insel möchte auch im Winter attraktiv für Besucher werden. Und viele gute Gründe sprechen ja auch dafür, Mallorca im Winter zu besuchen: Man ist unter sich, alles geht ruhiger zu. Das Wetter ist ohne Zweifel besser als in Deutschland. Während in Mitteleuropa der Himmel grau und die Luft kalt ist, schimmert hier das Meer türkis in der Sonne, die Mandelbäume blühen, die im Sommer verdorrten Weiden leuchten sattgrün und gelb.


Es ist nur einfach nicht erholsam, wenn in allen Richtungen gehämmert, gebohrt, geflext und sonstwie möglichst viel Lärm fabriziert wird. Zu Spitzenzeiten war ich in sechs Richtungen von Baulärm eingeschlossen!
Über mir wurde und wird eine Wohnung komplett renoviert – einschließlich des Heraushämmerns der Fliesen. Unter mir bekam der Garten neuen Boden. Hinter dem Haus ist die Straße aufgerissen, weil neue Leitungen verlegt werden. Alle drei Hotels in unmittelbarer Nachbarschaft bekamen die notwendige Schönheitskur für den Saisonstart (inklusive des Abschlagens von Putz und des Abschleifens von Metall). Im Park vor unserem Haus wurde derweil eine Mauer erneuert. Und ungefähr 100 Meter Luftlinie entfernt wird der Belag der Strandpromenade ausgetauscht.
Zum Schreiben komme ich unter diesen Voraussetzungen kaum. Zumindest tagsüber nicht. Denn diesen Lärm kann man nicht einmal mit Stöpseln im Ohr ausblenden. Also heißt es für mich: Sachen gepackt und die Flucht in die Nachbarbucht angetreten, wo es ruhiger zuging (bis sie auch dort begonnen haben, den Bürgersteig zu erneuern).
Abends wird nun in die Tasten gehauen. Meinem angepeilten Ziel hinke ich auf diese Art zwar weit hinterher, aber immerhin schaffe ich so doch noch etwas. Und den Rest muss ich aufholen, wenn ich wieder in Deutschland sein werde.

Abgesehen von dieser Lärmgeschichte, waren die ersten Wochen ein Traum. Der Februar war der zweittrockendste seit Beginn der Wetteraufeichnungen. Es war sonnig und teilweise außergewöhnlich warm. Selbst der für Februar typische Wind hat sich Zeit gelassen. Der März schickt sich nun an, zum verspäteten Februar zu werden. Seit einigen Tagen ist es stürmisch und kühl und wir hatten sogar Regen. Die Natur freut es. Inzwischen lugt aber die Sonne schon wieder durch die Wolkendecke. Durch den Sturm sieht das Meer mit den meterhohen Wellen und den Schaumkronen spektakulär aus. Von meinem Balkon aus kann ich die Surfer beobachten, die sich mutig in diese aufgewühlten Fluten stürzen.

Nun kommen aber endlich die versprochenen Fotos. Viel Spaß damit 🙂

Auch im Winter kann man es in der Sonne draußen gut aushalten
Die Sonnenuntergangssangria in der Luna Bar – am liebsten mit Freunden*innen – ist eines meiner Lieblingsrituale
Glück im Spiel … hatten wir beide nicht, aber lustig war der Bingoabend mit meiner lieben Autorenkollegin Susan Carner schon 😀
Besuch aus Deutschland bedeutete für mich ein Touristenwochenende mit Ausflügen und Chillen auf der Dachterrasse am Pool
Marcus und ich im Touri – Modus vor der Kathedrale ‚La Seu‘ in Palma
Sonnenuntergänge gehen immer. Und sehen jeden Tag anders aus, weshalb sie jeden Abend fotografiert werden müssen.