Zoe und die Liebe [Rezension]

  • Autorin: Janna Solinger
  • Verlag: Rowohl Taschenbuch
  • Veröffentlichung: Oktober 2017
  • ISBN-13 : 978-3499291524

Manchmal kam er so nah an sie heran, dass er sie in den Finger picken könnte. Glücklicherweise konnte er zwar äußerst missmutig gucken, war für grobe Unfreundlichkeit allerdings vermutlich viel zu gelb.

(Seite 228/275) (bezieht sich auf einen Vogel, der Zoe täglich in ihrem Lieblingscafé besucht)

Darum geht es

Zoe ist mit ihrem Leben, vor allem mit ihrem Radio-Job und mit ihrem Single-Dasein zufrieden.
Bis eine Hörerin ihrer Call-in-Sendung ihr vorwirft, nur oberflächliches Glück zu leben. Als dann auch noch ihr Chef unwillkommene Schmetterlingsgefühle in Zoes Bauch freisetzt, beginnt Zoe ihre Lebensgrundsätze zu hinterfragen.

Meine Meinung

Angesichts des Themas könnte der Roman ernst und still daherkommen. Tut er zum Glück nicht. Ich habe so oft schmunzeln müssen. Mir gefällt, wie die Autorin Janna Solinger mit der Sprache umgeht.
Das obige Zitat macht deutlich, welch ungewöhnliche Gedanken die Autorin ihre Protagonistin gelegentlich denken lässt.

Gut gefallen hat mir auch, wie die Autorin durch kurze Rückblenden unaufdringlich zeigt, warum Zoe ein von Misstrauen geprägtes Verhältnis zur Liebe hat.

Last, but not least, mag ich auch die Personen der Geschichte. Die leicht schräge Zoe, das Team aus dem Radiosender, aber auch die beiden Senioren, denen tragende Rollen zukommen.

Fazit

Nicht nur, aber insbesondere auch wegen des Schreibstils hat mir der Roman ausgesprochen gut gefallen. Sympathische Figuren, Passagen zum Schmunzeln, gelegentlich etwas nachdenklich.