Der 13. Patient – Gratis E-Book zu Weihnachten

Den Kurzthriller aus den Federn der Autorengruppe „Die Mord(s)lustigen“ gibt es hier als PDF zum Download

Was wäre Weihnachten ohne Geschenke?

Es macht doch Spaß, anderen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Oder in diesem Fall: einen Schauer über den Rücken.

Die Autorengruppe „Die Mordslustigen“, zu der auch ich gehöre, hat sich für euch eine wenig weihnachtliche, dafür umso spannendere, Geschichte einfallen lassen.

Die Besonderheit dabei war die Art, wie sich die Geschichte entwickelt hat – völlig offen nämlich. Es gab so gut wie keine Vorgaben. Was dabei herausgekommen ist, lest ihr hier: KLICK

Viel Spaß und gruselige Unterhaltung!

Schneeweiße Weihnacht, Tag 24

Zum großen Finale kommen einige alte Bekannte zusammen

»Auf Vicky, die es wieder einmal geschafft hat, sich in Gefahr zu begeben und zu überleben.« Josephine hob lachend ihr Glas. Auch Tom und Jarne prosteten Victoria zu. Drei Tage waren seit dem aufregenden Abend im Wald vergangen, der mit einem erfolglosen Fluchtversuch und der Verhaftung der drei Männer geendet hatte.
Victoria hatte sich mit ihren Freunden im Guitarra y más verabredet, wo es nicht nur gutes Essen, sondern später am Abend auch Livemusik und Cocktails gab. Der Duft nach köstlichen Speisen vermischte sich mit dem der geschmückten Tannengirlanden, die überall hingen.
Sie stießen alle miteinander an, dann wandte Victoria sich an Tom. »Nun erzähl mal.«
Da Josephine ebenfalls Staatsanwältin war, und Jarne und Victoria ohnehin die meisten Fakten bereits kannten, nahm es Tom Hertzmeier mit etwaigen Verschwiegenheitspflichten nicht allzu genau.
»Stefan Bern zeigt sich recht kooperativ, in dem Bemühen, die Schuld auf seine Komplizen abzuwälzen.«, begann er. »Es war, wie du vermutet hast. Manfred Wilhelm hat in jener Nacht nicht nur den Weihnachtsbaum gestohlen, sondern auch entdeckt, was in diesem Schuppen wirklich gelagert wurde. Die Baumpflegemittel und der Dünger boten eine perfekte Tarnung für die illegalen Substanzen. Wenn die Eimer mit den Düngemitteln über die Grenze kamen, waren sie immer nur im oberen Drittel mit Dünger in Pulverform befüllt, darunter befanden sich Beutel voller Drogen, meist Kokain. Manfred Wilhelm hat einen dieser Beutel mitgehen lassen.«
»Wollte wohl nicht nur einen Weihnachtsbaum, sondern auch noch den Schnee dazu.« Josephine gluckste.
Victoria grinste. »Vermutlich hat er deshalb sofort den Diebstahl des Baumes gestanden, als die Polizisten ihn in der Nacht geschnappt haben«, fuhr sie dann wieder sachlich fort. »Er wollte eine weitere Durchsuchung vermeiden. Und darum war es ihm so wichtig, dass Bern nicht erfuhr, wer er war.«
»Richtig. Und als er merkte, dass seine Idee, sich hinter dir zu verstecken, nicht aufging, war ihm wohl klar, dass Bern den Diebstahl des Kokses bemerkt hatte. Und er wusste wahrscheinlich ebenfalls, dass Bern als Geschädigter des Weihnachtsbaumdiebstahls über den Weg der Akteneinsicht seine Identität erfahren würde. Also hat er sich bei Bern gemeldet und versucht, die Sache anders zu regeln. Bern oder seine Mittäter – in diesem Punkt schieben sich die drei die Verantwortung gegenseitig zu – haben aber nicht verhandelt, sondern ihn beseitigt, nachdem sie nach einer für Wilhelm äußerst schmerzhaften Befragung davon ausgehen konnten, dass es keine Mitwisser gab. Umso erstaunter waren sie dann, als du dort aufgetaucht bist.«
»Dabei wollte ich nur verhindern, dass Bern so kurz vor Weihnachten menschlich enttäuscht wird, weil ich doch annahm, dass er Manfred Wilhelm eine zweite Chance geben wollte und aus diesem Grund keinen Strafantrag gestellt hat.«
»Dann hat dich also deine vorweihnachtliche Stimmung zum zweiten Mal dorthin geführt.« Josephine schmunzelte. »Und so hast du eine Drogenbande zur Strecke gebracht und einen Mord aufgeklärt.«
»Wofür Weihnachten alles gut ist.« Jarne lachte.
Victoria hob ihr Glas. »In diesem Sinne: Ein frohes Fest!«

°°Ende°°

Liebe Leser*innen,

ich hoffe, euch hat die kleine Weihnachtsgeschichte Vergnügen bereitet. Falls ihr mehr über Victoria und Jarne lesen möchtet, lade ich euch ein, in die Krimis „Juniregen“ (ISBN 9783743176782) und „Lavagrab“ (ISBN 9783743176782) sowie in den Kurzkrimi „Alte Wunden“ hineinzuschmökern.

Mehr Informationen und Leseproben findet ihr unter http://www.rana-wenzel.de

Ich bedanke mich für euer Interesse und wünsche euch und euren Lieben wundervolle Weihnachtstage!

Schneeweiße Weihnacht, Tag 23

Sie vereinbarten, an Victorias Fahrzeug auf die Polizei zu warten. Auch die Ermittler waren davon überzeugt, dass die Täter inzwischen ihre Spuren beseitigt und dann das Weite gesucht hatten.
Tatsächlich war der Parkplatz abgesehen von Victorias Fahrzeug leer. Erst als sie unwillkürlich tief durchatmete, bemerkte Victoria, wie angespannt sie noch immer war. Sie lehnte den Kopf zurück. »Was ein Tag.«
»Der nicht besser wird«, kommentierte Jarne lakonisch, da in diesem Moment das Licht dreier Taschenlampen ins Auto fiel und rechts und links die Türen des Golfs aufgerissen wurden. Sowohl Jarne als auch Victoria blickten in den Lauf je einer Waffe.
»Die war wirklich dumm genug, zum Auto zurückzukommen.« Das war Stefan Berns Stimme.
»Ihr wart ja auch dumm genug, nicht abzuhauen, solange noch Gelegenheit dazu war«, erwiderte Jarne gleichmütig, während aus der Ferne die Martinshörner der Einsatzfahrzeuge zu hören waren, die rasch lauter wurden.

Möchtest Du mehr von Victoria Stein und Jarne de Zand lesen?
Die Krimis mit den beiden sympathischen Ermittlern erhältst Du überall dort, wo es E-Books gibt oder in der gedruckten Version in jeder Buchhandlung (ISBN 978-3-7431-7678-2 und ISBN 978-3-7494-8376-1 )

Schneeweiße Weihnacht, Tag 22

Victoria hatte ihr Telefon bereits in der Hand, um die Polizei zu informieren, als Tom anrief.
»Ich bin gerade in einer Besprechung der Mordkommission«, sagte er nach einer kurzen Begrüßung und führte Victoria damit erneut vor Augen, warum sie sich angesichts solcher Arbeitszeiten so selten trafen. »Sagtest du, der Weihnachtsbaumverkäufer, den unser Opfer bestohlen hat, war ein Stefan Bern?«
»Ja, das habe ich gesagt, und inzwischen würde ich auch behaupten, er ist dein gesuchter Mörder.«
Kurz herrschte Stille in der Leitung. »Wie kommst du darauf?«
»Weil er mich gerade durch den Wald verfolgt hat, nachdem ich ein Gespräch zwischen ihm und seinen Komplizen belauscht habe.«
»Victoria.« Ein resigniertes Seufzen folgte. »Wärst du so freundlich, mir die Langfassung zu erzählen? Und wäre es in Ordnung, wenn ich dich dabei auf laut stelle, damit die anwesenden Ermittler gleich auch auf dem neuesten Stand sind?«
»Mach ruhig. Das erspart mir den Anruf bei der Polizei.«
Und dann berichtete Victoria zum zweiten Mal innerhalb weniger Minuten, was sie heute im Wald erlebt hatte.

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Schneeweiße Weihnacht, Tag 21

Jarne stieg aus und kam mit großen Schritten auf sie zu. Sein vertrautes Lächeln zu sehen, löste etwas in Victoria und ohne darüber nachzudenken, stürzte sie in seine Arme. Auch das war etwas, das Jarne hervorragend beherrschte – sie einfach in seinen Armen zu halten, wenn das Leben mal wieder ein bisschen zu turbulent für sie war.
»Willst du mir erzählen, was für eine dumme Geschichte das ist, in die du geraten bist?«, fragte er, während er beruhigend über ihren Rücken strich.
Victoria nickte, löste sich bedauernd von ihm und berichtete dann, was sich zugetragen hatte. »Und nun traue ich mich nicht alleine zu meinem Auto zurück«, schloss sie. »Obwohl ich sicher bin, dass die Kerle inzwischen über alle Berge sind, weil sie ja damit rechnen müssen, dass ich die Polizei alarmiere.«
»Hast du die Polizei denn alarmiert?«
»Noch nicht. Ich habe mich mucksmäuschenstill im Wald versteckt, bis du kamst. Ich hatte Angst, dass mich doch noch jemand hört.«
»Dann machen wir das jetzt.«

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Schneeweiße Weihnacht, Tag 20

20.
Nahezu eine Stunde später erreichte Victoria einen Wanderparkplatz.
Noch immer im Schutz der Bäume zog sie ihr Handy aus der Jackentasche. Hoffentlich hat er Zeit, dachte sie, während sie Jarne eine Nachricht mit eben dieser Frage schickte.
»Für dich immer«, schrieb er zurück. »Was gibt’s?«
»Bin in eine dumme Geschichte geraten und brauche Hilfe. Kannst du mich abholen?« Sie sendete ihm ihren Standort.
»Bin gleich da.«
Victoria musste unwillkürlich lächeln. Keine Rückfragen, kein Zögern. Das war so typisch für ihn. Sie dachte an ihr erstes Zusammentreffen mit dem Privatermittler Jarne de Zand, der sie mit seiner Unpünktlichkeit sofort gegen sich eingenommen hatte. Doch mit der Zeit hatte sie gelernt, dass sich hinter der lockeren Art ein Mann verbarg, der für seine Freunde notfalls alles stehen und liegen ließ. Wenn es darauf ankam, war auf ihn zu einhundert Prozent Verlass.
Und auch jetzt dauerte es nicht lang, bis der vertraute silbergraue Golf, der so gar nicht zu ihm zu passen schien, auf den Parkplatz rollte.
Wie ein Reh auf einer Lichtung lauschte sie in alle Richtungen, bevor sie zwischen den Bäumen hinaustrat.

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Schneeweiße Weihnacht, Tag 19

»Scheiße«, brüllte Stefan Bern hinter ihr her. »Kommt schnell, da war wirklich jemand.«
Das war offensichtlich an seine Kumpane gerichtet. Worte, die Victorias Schritt beflügelten. Nach dem, was sie belauscht hatte, war sie sich inzwischen sicher, dass die drei nicht nur mit Drogen zu tun hatten, sondern ebenso mit dem Tod von Manfred Wilhelm. Die würden auch mit ihr kurzen Prozess machen.
Sie versuchte erst gar nicht, ihr Auto zu erreichen. In der Zeit, die sie zum Einsteigen benötigen würde, hätten die Männer sie erreicht. Sie nahm stattdessen den nächstbesten Pfad zwischen die Bäume. Vermutlich kannte sich Stefan Bern hier besser aus, aber auch ihr war der Wald nicht fremd. In diesem hügeligen Bereich gab es ein dichtes Netz aus Singletrails und die waren nun ihre Chance, Haken schlagen zu können.
Tatsächlich dauerte es nicht lang, bis der Lichtkegel von Stefan Berns Taschenlampe in eine andere Richtung abbog.
Victoria verlegte sich ab jetzt aufs Schleichen. Die abendliche Stille des Waldes trug Geräusche weit, sie wollte sich nicht am Ende doch noch verraten.

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Schneeweiße Weihnacht, Tag 18

An Tag 18 sucht Victoria ihr Heil in der Flucht

Ihre einzige Chance war es, vor Stefan Bern am Tor zu sein. Den Gedanken, über den Zaun zu klettern, verwarf sie sofort. Der engmaschige Draht machte es unmöglich, sich daran festzuhalten, zudem zierte ihn oben eine Reihe Stacheln.
So schnell wie möglich arbeitete sie sich vorwärts. Die Lichtverschmutzung der nahen Stadt war heute ihr Freund und schemenhaft konnte sie die Bäume ausmachen. Die Männer verharrten einen Moment länger an dem Verschlag. Offenbar, um sich mit Taschenlampen auszustatten, schloss Victoria, als nun zeitgleich drei starke Lichtkegel durch den abendlichen Wald schnitten.
Da hatte sie das rettende Tor jedoch schon fast erreicht. Keine Sekunde zu früh, denn einer der Lichtkegel näherte sich rasch. Nun war sie ihrer Freundin Josephine dankbar, die sie immer wieder zum Laufen überredete. Stefan Bern mit seinem leichten Bauchansatz sah nicht so aus, als könnte er mit ihr mithalten, die anderen beiden Männer waren zu weit vom Tor entfernt.
Victoria sprintete los.

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Schneeweiße Weihnacht, Tag 17

Tag 17 bedeutet Gefahr für Victoria

»Da war doch was,« fluchte einer der Männer. »Was ist, wenn der Kerl doch jemandem was erzählt hat?«
»Zu den Bullen ist er nicht gegangen, die wären schon längst hier.«
»Und wenn diese Anwältin was weiß?«
»Selbst wenn er so dämlich war, ihr zu sagen, dass er einen Weihnachtsbaum und dreihundert Gramm Koks geklaut hat – denkst du, sie wird hier mitten in der Nacht aufkreuzen, um sich ebenfalls zu bedienen? Danach sah sie nicht aus.«
»Trotzdem. Lass uns nachsehen. Und mach das Tor zu. Falls jemand auf dem Gelände ist, entkommt er uns nicht.«
Victoria wurde es eiskalt. Sie saß in der Falle.

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Schneeweiße Weihnacht, Tag 16

Tag 16 enthüllt einiges

Drei Männer standen im Schein einer Campingleuchte in einem Verschlag. Derjenige, der ihr den Rücken zuwandte, könnte Stefan Bern sein. Die anderen beiden hatte Vicky noch nie gesehen und war sich nach dem Blick in ihre finsteren Mienen auch ziemlich sicher, dass sie sie nicht kennenlernen wollte. Instinktiv zog sich Victoria tiefer zwischen die Bäume zurück.
»Wie konntest du so dämlich sein, es dir klauen zu lassen?«, sagte einer der Männer in diesem Moment und die schneidende Stimme ließ Victoria frösteln.
»Ich habe den Fehler ja ausgemerzt«, antwortete der andere, den Victoria für Stefan Bern hielt. Der Stimme nach konnte er es sein.
»Ist ja nochmal gutgegangen«, schaltete sich der Dritte ein, »jetzt lasst uns weitermachen.«
Irgendetwas sagte Victoria, dass sie die drei besser nicht störte. Noch besser, sie bekämen gar nicht mit, dass sie dagewesen war.
Behutsam machte sie einen Schritt nach hinten und stieß gegen etwas zu ihren Füßen. Ein Baumstumpf, erkannte sie am frischen Holz- und Harzgeruch, als sie der Länge nach daneben auf den Boden schlug.
Sofort wurde es totenstill in dem Holzbau.
Eine Taschenlampe flammte auf und der Strahl zerschnitt die Dunkelheit neben Victoria. Halb auf Knien, halb liegend robbte sie hinter den nächstbesten Weihnachtsbaum. Es war leider nur eine Zwölf-Euro-Größe. Sie zog den Kopf zwischen die Schultern und lauschte mit angehaltenem Atem in die Nacht.

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