Mallorquinische Leiche zum Frühstück [Rezension]

Mallorcakrimi von Susan Carner

Steckbrief

  • Taschenbuch: 304 Seiten
  • Verlag: CreateSpace Independent Publishing Platform; Auflage: 1 (31. August 2017) ; Neuauflage: BoD – Books on Demand; Auflage: 1 (17. Juli 2019)
  • ISBN: 978-3743179530
  • Sprache: Deutsch

Worauf Miquel meinte: »Wenn Sie sich hier willkommen fühlen wollen, dann sollten sie mallorquinische Ausdrücke benutzen. Bringen Sie uns dos cafès amb llet«, und zwinkerte der Kellnerin zu.

Die antwortete in holprigem Spanisch: »Kaffee verstehe ich in allen Sprachen. Ansonsten ist mir deutsch lieber«, und zog von dannen. (Seite22)

Darum geht es

Kommissarin Mercédès Mayerhuber wird nach Mallorca versetzt und gleich an ihrem ersten Tag erwartet sie eine Leiche im Ferienort Paguera. Im Rahmen der Ermittlungen ergibt sich so manch ein Verdacht. Motive, die erfolgreiche Schriftstellerin zu töten, gab es viele. Zum Entsetzen der Kommissarin rückt auch der attraktive Hotelmanager immer weiter ins Zentrum des polizeilichen Interesses – und das ausgerechnet in dem Moment, als sich bei Mercédès polizeiliches und privates Interesse vermischen.

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Redwood Love – Es beginnt mit einem Blick (Redwood-Reihe, Band 1) [Rezension]

Steckbrief

  • Autorin: Kelly Moran
  • Übersetzerin: Vanessa Lamatsch
  • Titel im Original: Puppy Love: Redwood Ridge
  • ISBN: 978-3499275388
  • Verlag: Rowohlt Taschenbuch
  • Umfang der Printausgabe: 384 Seiten
  • als Print, E-Book und Hörbuch

Darum geht es

Die frisch geschiedene Avery zieht mit ihrer autistischen Tochter nach Redwood, wo sie mit offenen Armen empfangen wird. Sie findet eine Anstellung in der örtlichen Tierarztpraxis, die von den drei attraktiven O’Grady Brüdern geführt wird.
Zwischen Cade O’Grady und Avery knistert es gewaltig, doch beide haben Schwierigkeiten, zu ihren Gefühlen zu stehen. Cade, weil er sich nie fest binden wollte. Avery, weil sie nach der unglücklichen Ehe den Männern abgeschworen hat.

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Mystery House [Spiel-Rezension]

Ein Escape Spiel aus dem Hause Cranio Creations

  • Designer: Antonio Tinto
  • Verlag/Vertrieb: Cranio Creations, Schmidt Spiele (ab Frühjahr 2020)
  • Spieler: 1 – 5 (laut Verlag; im Grunde: so viele, wie am Tisch Platz haben, am besten jedoch mit 2 – 4 Spielern)
  • Alter: ab 14 Jahren
  • Erscheinungsjahr: 2019
  • Spiel mit App-Unterstützung, derzeit – Stand Januar 2020 – nur auf Italienisch und Englisch erhältlich, für das Frühjahr 2020 ist von Schmidt Spiele eine Veröffentlichung in Deutsch angekündigt worden
  • Smartphone o.ä. Gerät wegen App-Unterstützung Pflicht
  • Taschenlampen dringend zu empfehlen!
  • Im Grundspiel befinden sich das ‚Haus‘ und zwei Abenteuer
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A Lady’s Maid: Die Zofe [Rezension]

Sinnlicher Thriller von Richelle Staffan

Foto zur Verfügung gestellt von Richelle Staffan/Stephanie Richel

Steckbrief:

  • Kindle-Ausgabe: erhältlich
  • Epub und Print in Vorbereitung

Darum geht es

Ein Kunde eines exklusiven SM-Studios wird tot aufgefunden. Da er Spuren einer vorausgegangenen Session aufweist, geraten die Mitarbeiter des Studios in den Fokus der Ermittlungen, unter ihnen Olivia, die als Zofe bei den lustvollen Inszenierungen assistiert.
Für Detective Seargeant Christopher Collins beginnen schwierige Wochen. Nicht nur, dass die Ermittlungen alsbald ins Stocken geraten; auch Olivia interessiert ihn mehr, als seinem Job gut tut. Zu allem Überfluss befindet er sich in einer frischen Beziehung, die er nicht gefährden will.

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Trails of Tucana [Spiel-Rezension]

Flip and write Spiel aus dem Hause Aporta

Steckbrief

  • Designer: Eilif Svensson und Kristian Amundsen Østby
  • Verlag: Aporta Games
  • Erschienen: 2019
  • 1 bis 8 Spieler
  • Dauer: ca. 20 Minuten

Darum geht es

Wir erforschen eine Insel und zeichnen Wege auf eine Karte. Erinnerungen an das gute alte „Dampfross“ werden wach 😉

Im Einzelnen:

Jeder Spieler erhält eine Inselkarte. Für das kürzere Spiel wählt man die kleine Insel, für eine längere Partie die große. Dann werden noch Orte eingezeichnet (i.e. Buchstaben in die Karte geschrieben) und die Karten für die Sonderpunke ausgelegt und schon geht es los.

Vom Stapel der Landschaftskärtchen werden immer zwei aufgedeckt, die bestimmen, welche zwei Landschaftsarten verbunden werden sollen. Gleichzeitig malen nun alle Spieler einen Strich auf ihre Insel, der zwei benachbarte dieser Felder verbindet. Also z.B. von Wasser zu Wald.

Ziel ist dabei, seine Städte mit Entdeckungen zu verbinden und/oder zwei Städte mit dem gleichen Buchstaben zu verbinden. Also z.B. Ort A mit dem anderen Ort A auf der Karte. Die Entdeckungen geben Punkte und hat man zwei (bzw drei im großen Spiel) verbunden, darf man eine weitere Linie zeichnen. Das gibt unter Umständen schöne Kettenreaktionen.

Städte bringen „nur“ Punkte, dafür aber Sonderpunkte für den Ersten, der eine solche Verbindung schafft.

Per Zusatzregel kann auch die Verbindung zweier Entdeckungen Sonderpunkte bringen.

Ist der Stapel einmal durchgespielt, gibt es eine Zwischenwertung, nach dem zweiten (bzw. dritten) Durchspielen folgt die Endwertung.

Meine Meinung

Ich habe bereits die Vorgänger Doodle City und Avenue gemocht, entsprechend war Trails of Tuscana ein Blindkauf auf der SPIEL ’19.
Es war dann die erste Neuerwerbung, die nach der Messe auf den Tisch kam und dort blieb es auch lange, lange Zeit. Ich kann gar nicht sagen, wie viele Partien wir seitdem gespielt haben. Zum Glück haben wir die Inselpläne laminiert, sonst wären uns vermutlich bereits die Spielpläne ausgegangen.
Schön ist, dass man es so schnell spielen kann, und es trotzdem angenehm fordert. Es brutzelt sicher nicht das Gehirn weg, aber bietet trotzdem genug Abwechslung und Herausforderung, dass es uns noch nicht langweilig geworden ist.

Fazit

Ein schnelles Spiel für zwischendurch oder als Absacker. Rasch erlernt, einfach zu spielen, aber weder langweilig, noch zu seicht (wenngleich es den Kopf nicht rauchen lässt). Eine Empfehlung für jeden, der Flip-und-Write Spiele mag.

Der Zorn der Vergeltung [Rezension]

Winter-und-Parkov-Thriller, Band 4, von Martin Krüger

Steckbrief

  • als Taschenbuch (510 Seiten ) oder E-Book für kindle
  • ISBN: 978-2919809288
  • Verlag: Edition M
  • erschienen: 22. Oktober 2019

Zitat

Parkov ist Teil des Problems, Teil des Status Quo, den er verteidigt. Ihre lächerliche Moral wird enden, ein für alle Mal. Wenn wir fertig sind, wird alle Welt sehen können, was wirklich getan werden muss. Sie werden sehen und lernen. Sie werden es sehen müssen. (Seite 283)

Darum geht es

Die komplette Familie eines Kunsthändlers wird umgebracht. Das ruft LKA-Ermittlerin Marie Winter auf den Plan, die den BKA Berater Daniel Parkov hinzuzieht. Bald stellt sich heraus, dass der Kunsthändler einer kriminellen Organisation angehörte und der Mord die Vergeltung einer ebenbürtigen und skrupellosen Gegenpartei ist.
Für Marie Winter und Daniel Parkov beginnt eine Jagd durch weite Teile Europas.

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Die dunklen Wasser von Aberdeen [Rezension]

Detective Sergeant Logan McRae Bd.1 von Stuart MacBride

Steckbrief

  • Erscheinungsdatum: 11.09.2006
  • Verlag: Goldmann
  • Seitenzahl des Taschenbuchs: 541
  • ISBN: 978-3-442-46165-3
  • Englischer Originaltitel: Cold Granite
  • Übersetzt von Andreas Jäger

Darum geht es

Detective Sergeant Logan McRae nimmt seinen Dienst bei der Polizei in Aberdeen nach einer verletzungsbedingten Auszeit wieder auf. Eine sanfte Wiedereingliederung ist geplant, doch gleich an seinem ersten Tag wird die Leiche eines Vierjährigen gefunden. Und es bleibt nicht bei dem einen Opfer. Statt sanfter Wiedereingliederung warten eine Menge Überstunden und schlaflose Nächte auf Logan. Zudem weiß er seinen neuen Vorgesetzten nicht einzuordnen und obendrein macht ihm ein hartnäckiger Journalist das Leben schwer. Im herbstlichen Dauerregen von Aberdeen macht sich Logan mit seinem Team auf die Suche nach dem Täter, doch falsche Fährten und Ermittlungsfehler bringen weitere Menschen in Gefahr.

Meine Meinung

Wenn mein Lieblingsautor Ben Aaronovitch sagt, sein Lieblingsautor sei Stuart MacBride, dann muss ich natürlich einen Blick auf dessen Krimis werfen.

Warum Ben Aaronovith Stuart MacBride so mag, wird schnell klar: die Erzählstimmen der beiden ähneln sich sehr. Inhaltlich sind die Reihen natürlich verschieden, in MacBrides Logan McRae Reihe sucht man Magie oder Anspielungen auf Sci-Fi-TV-Serien vergebens. Doch die Erzählweise, bei der immer ein Hauch trockener Humor mitschwingt, ist beiden gemein.

Der Fall ist solide Krimikost. Ein wenig düster, zumal das Ganze im Dauerregen von Aberdeen spielt, der gegen Ende des Buches in Schneefall übergeht. Gefroren wird jedenfalls von der ersten bis zur letzten Seite.

Der Protagonist ist auch der typische Vertreter in diesem Genre: Ein bisschen einsamer Wolf, dennoch sympathisch. Einer, der sich für den Fall aufopfert. Und natürlich einer, der eine Vorgeschichte mit sich herumträgt, die ihn ein wenig von den anderen Kollegen abhebt, in Logan McRaes Fall war dieser in der Hand eines Psychopathen, der ihn fast zu Tode folterte.

Die Wertung „alles-schon-mal-dagewesen“ soll nun aber nicht heißen, dass der Roman langweilig wäre. Er hätte im Mittelteil vielleicht etwas gestraffter sein können, zähe Ermittlungen müssen sich für mich nicht unbedingt in langen Seiten niederschlagen, doch im überwiegenden Teil habe ich einen spannenden Krimi mit einigen falschen Fährten und einer temporeichen Auflösung erhalten. ‚Die dunklen Wasser von Aberdeen‚ sind Band 1 der Reihe, und mit Sicherheit werde ich auch die anderen Bände lesen (aktuell sind es zehn, Band 11 erscheint in Deutschland im September 2020).

Fazit

Beim Goldmann Verlag firmiert die Reihe unter „Thriller“, das würde ich so nicht unterschreiben, aber mir ist natürlich bewusst, dass die Abgrenzung zwischen Thriller und Krimi fast unmöglich und immer auch eine Frage der persönlichen Empfindung beim Lesen ist. Spannend war der Roman – keine Frage. Doch liegt der Schwerpunkt eindeutig und nahezu ausschließlich auf der Ermittlungsarbeit des Teams um Detective Sergeant Logan McRae.

Der Schreibstil ist gut zu lesen, der gelegentlich aufblitzende Humor gefiel mir und die Charaktere waren interessant gezeichnet. Insgesamt ein gelungener Einstieg in die Reihe.

Nova Luna [Spiel-Rezension]

Legespiel von Uwe Rosenberg und Corné van Moorsel

Steckbrief:

  • Verlag/Vertrieb: Edition Spielwiese, Pegasus Spiele, SD Games
  • 1 – 4 Spieler (Solovariante vorhanden)
  • Spielzeit 30 bis 60 Minuten (zu zweit knapp unter einer halben Stunde)
  • Erscheinungsjahr: 2019

Darum geht es

Wenn man – wie ich aktuell – an einem Roman schreibt, bei dem der Vollmond eine nicht unwesentliche Rolle spielt, ist es natürlich so, dass man aufhorcht, wenn ein Spiel Nova Luna heißt, ein Mond seine Runden dreht und die Mondphasen den Spielplan aufhübschen.

So viel vorweg: Thematisch ist das Spiel nicht. Es hätte jeder andere Meeple Runden drehen können, jeder Mond vom Plan verschwinden und das Spiel wäre das gleiche geblieben. Aber egal – es ist hübsch und das Auge spielt bekanntlich mit.

Wie spielt sich Nova Luna denn nun?
Im Kern ist es ein Tile-laying-game. Die Spieler ziehen mit ihren (winzigen!) Holzscheibchen Runden, immer der, der hinten liegt, darf sich aus den drei Teilen, die vor der Position des Mondes liegen, eins auswählen und in seine persönliche Auslage einbauen. Der Mond wandert auf die frei gewordene Stelle, der Spieler zieht die auf dem ausgewählten Teil angegebenen Schritte auf dem Pfad vor und der Spieler, der nun an letzter Stelle liegt, ist an der Reihe (das kann auch derselbe Spieler sein, der gerade an der Reihe war).
Die um das neue Plättchen erweiterete persönliche Auslage wird indes vom Spieler überprüft, ob er Aufträge erfüllen kann. Die ergeben sich aus den Teilen selbst. Farbige Punkte geben an, welche angrenzenden Plättchen eine solche Vorgabe erfüllen. Werden Vorgaben erfüllt, legt der Spieler eine seiner Holzscheiben darauf. Wer auf diese Weise seine Holzscheiben als Erste(r) loswird, gewinnt das Spiel.

Meine Meinung

Mein Lieblingsmitspieler und ich haben Nova Luna in Essen mit zwei weiteren Spielern zusammen angetestet, eine Partie gespielt und vom Fleck weg gekauft. Legespiele sind per sé unser Ding und dieses hier trifft unseren Geschmack zu hundert Prozent.
Das Spiel erinnert an eine Mischung aus Habitats und Patchwork – wen wundert’s bei den Autoren. Wer also diese beiden Spiele kennt und mag, weiß, was ihn erwartet.

Der Auswahlmechanismus ist etwas glückslastig. Wie ärgerlich, wenn man ausgerechnet an das Plättchen nicht kommt, das so perfekt passen würde. Etwas, das in einer Vier-Spieler-Partie natürlich viel stärker zum Tragen kommt. Aber auch bei zwei Spielern muss man diesen gelinden Frust aushalten können. Das bringt allerdings auch die Würze ins Spiel. Denn schnell muss man umdenken. Und irgendetwas passt eigentlich immer.
Interessant ist auch die Abwägung, wie weit man gehen möchte/muss: Die „wertvolleren“ Plättchen zwingen einen, weiter zu gehen. Doch vielleicht passt eben jenes Plättchen gerade perfekt. Oder es sieht so aus, als könne man recht schnell alle darauf enthaltenen Aufgaben erfüllen. Andererseits zwingt es einen, sechs Schritte zu gehen. Vielleicht also doch lieber nur ein Zweier-Plättchen auswählen und dann eher wieder dran sein?

Der Überblick über seine Auslage ist wichtig und das einzige, das etwas tricky ist, ansonste ist es ein Spiel, das sich mit einer Spieldauer von ca. 30 Minuten gut zwischendurch herunterspielen lässt, ohne allzu anspruchsvoll zu sein.

Mein Fazit

Wie gesagt: Ein Sofortkauf nach der Probepartie. Inzwischen hatten wir es mehrfach auf dem Tisch und sehen den ersten Eindruck bestätigt. Angenehm herausfordernd, ohne den Kopf zum Qualmen zu bringen, perfekt für zwischendurch, auch und gerade für Familien.

Nachtrag vom 19.05.2020

Nova Luna ist seit gestern auf der Nominierungsliste zum Spiel des Jahres.

Grund genug, noch einmal einige Worte über das Spiel zu verlieren. Noch immer mögen wir es – so viel vorweg. Es kristallisiert sich jedoch heraus, dass zumindest in unseren Partien so gut wie immer die Abstände mehr als eng sind. Soll heißen: Der Zweitplatzierte wäre in dieser Runde ebenfalls fertig geworden.

Nun ist per sé gegen enge Spielausgänge nichts zu sagen. Nur schleicht sich bei mir das Gefühl einer gewissen Beliebigkeit ein. Ich bekomme vom Spiel zu wenig Feedback und habe den Eindruck, dass es eigentlich egal ist, was ich mache. Die anfängliche Begeisterung ist deshalb ein wenig verflogen, geblieben ist ein schön anzusehendes Filler-Game, das wir immer noch zwischendurch aus dem Schrank holen.