Literatursommer Hellweg

Das lange Literaturwochenende im Nicolaiviertel Unna

Der Literatursommer Hellweg bietet über den gesamten Sommer hinweg die verschiedensten Veranstaltungen in Westfalen an. Den Abschluss der Reihe bildete das lange Literaturwochenende im historischen Nicolaiviertel Unna. Vom 30.08.2019 bis zum 01.09.2019 fanden sich namhafte Künstler ein, um auf der Open-Air-Bühne umgeben von Fachwerkhäusern aus ihren oder fremden Werken vorzutragen. Ein Rahmenprogramm aus Preisverleihung, Weinverkostung und Stadtführung rundete das Programm ab. Außerdem lockte ein Buchflohmarkt. ‚Mord am Hellweg‘ hatte das Lager geräumt und so gab es ungelesene und teils noch sehr aktuelle Krimis zu Schnäppchenpreisen. Allein dafür hätte sich das Kommen gelohnt, obwohl ich mich mit Rücksicht auf den Stapel ungelesener Bücher, der zuhause auf mich wartete, erstaunlich zurückgehalten habe. Doch natürlich standen die Autoren und ihre Bücher im Mittelpunkt. Ben Aaronovitch war für mich das Highlight des Abends. Ihm und seinem Auftritt habe ich einen eigenen Blogbeitrag gewidmet: http://buchsalat.de/2019/09/03/ben-aaronovitch-in-unna/

Bestseller-Autor Krischan Koch mit seinem neuen Küsten-Krimi „Mörder mögen keine Matjes“ habe ich leider verpasst. Auch Joe Bausch mit seinem aktuellen Buch „Gangsterblues“ habe ich nur noch kurz erlebt, später trat der charismatische Schauspieler noch einmal zusammen mit Ben Aaronovitch auf.

Für großes Gelächter sorgte das Schauspieler-Ehepaar Martin Brambach und Christine Sommer. Sie lasen Texte des Bochumers Frank Goosen, die erwartungsgemäß große Erheiterung im Publikum auslösten. Das Gemisch aus Wodka und Wick-blau, das sie – inspiriert durch eine Szene aus Goosens Buch – an die Zuschauer verteilten, kam geschmacklich nicht ganz so gut an. Es hatte etwas von versehentlich verschlucktem Mundwasser.

Am Abend traten die beiden ein zweites Mal auf mit einer Rezitation von Texten von Charles Bukowski. Nicht weniger beeindruckend und mitreißend als ihr Auftritt am Nachmittag, jedoch natürlich deutlich ernster.

Das Begleitprogramm bestritt das Daniela-Rothenburg-Trio. Die Sängerin hatte ebensoviele musikalische Facetten wie Kleider (sie hat sich sieben Mal umgezogen) und eine wunderbar soulige Stimme.
Die österreichische Krimiautorin Claudia Rossbacher mit ihrer Lesung aus „Steirerrausch“, dem neunten Fall für LKA-Ermittlerin Sandra Mohr.

Die österreichische Krimiautorin Claudia Rossbacher mit ihrer Reihe um die LKA-Ermittlerin Sandra Mohr kannte ich bis zu der Lesung noch nicht, obschon ihre Romane sogar schon teilweise verfilmt worden sind. Ihre Lesung hat mich neugierig gemacht, die Textpassagen wirkten spannend.

Danach trat Ben Aaronovitch auf, dem ich – wie eingangs erwähnt – einen eigenen Artikel gewidmet habe, auf den ich an dieser Stelle verweisen möchte.

Eine gelungene Veranstaltung ging gegen 22 Uhr zu Ende. Während in anderen Gegenden NRWs bereits die angekündigten Gewitterschauer niedergingen, war Petrus so gnädig, mit den Unwettern bis zum Ende des langen Literatursamstags zu warten.

Mein Fazit:

Gekommen bin ich wegen Ben Aaronovitch, beim nächsten Mal wiederkommen werde ich wegen der gesamten Veranstaltung.
Es war ein großartiger Tag mit tollen Autoren und Künstlern.
Ach ja – der Wein war auch gut 😉