Zoe und die Liebe [Rezension]

  • Autorin: Janna Solinger
  • Verlag: Rowohl Taschenbuch
  • Veröffentlichung: Oktober 2017
  • ISBN-13 : 978-3499291524

Manchmal kam er so nah an sie heran, dass er sie in den Finger picken könnte. Glücklicherweise konnte er zwar äußerst missmutig gucken, war für grobe Unfreundlichkeit allerdings vermutlich viel zu gelb.

(Seite 228/275) (bezieht sich auf einen Vogel, der Zoe täglich in ihrem Lieblingscafé besucht)
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Inspiration und Ideen

Mal wieder ein kleiner Einblick in die Arbeit einer Autorin (i.e. in diesem Fall: in den Kopf der Autorin)

»Woher nimmst du nur immer deine Ideen?«

Ich bitte um Handzeichen, wer von meinen schreibenden Bloglesern diesen Satz noch nicht gehört hat.
Dabei ist die Antwort ganz einfach und wird in den meisten Fällen lauten: »Die Geschichten sind einfach in mir«.
Denn so simpel ist es – die Idee ist irgendwann einfach in meinem Kopf. Okay, das ist eine sehr komprimierte Darstellung, denn der Impuls kommt häufig irgendwoher.
Doch in aller Regel ist es wirklich so, dass mich ein Gedanke wie aus dem Nichts anspringt und ich dann anfange, eine Geschichte darum herum zu bauen.

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Romy und das Glück [Rezension]

Bibliographisches

  • Autorin: Janna Solinger
  • Verlag: Rowohlt
  • Erschienen: Januar 2019
  • Umfang der Printausgabe: 311 Seiten
  • ISBN: 978-3499275180

Darum geht es

Romy hat einen sympathischen Freundeskreis, der eine Besonderheit teilt: Alle Pärchen hat Romy verkuppelt und so sagt man ihr augenzwinkernd nach, sie habe eine besondere Gabe. Eines Tages findet ihr Großvater in alten Briefen einen Hinweis darauf, dass es diesen Liebeszauber wirklich gibt. Alles Unsinn, befindet Romy. Doch dann verliebt sie sich endlich selbst und prompt kriselt es in allen Beziehungen in ihrem Umfeld. Genau so, wie es ihr vorhergesagt wurde. Ist also doch etwas dran an dieser Geschichte? Und darf sie in diesem Fall ihr Glück über das ihrer Freunde stellen?

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Spanische Delikatessen – Ein Barcelona-Krimi

Ein Fall für Karl Lindberg & Alex Diaz, Band 1

  • Autorin: Catalina Ferrera
  • Erscheinungstermin: 01.03.2018
  • ISBN: 978-3-426-30617-8
  • 304 Seiten
  • Verlag: Droemer TB

Darum geht es:

Kommissar Karl Lindberg hat lange Jahre bei der Kripo in Berlin gearbeitet, bevor seine spanische Ehefrau in den Schoß der Familie zurückbeordert wird, um das Familiengeschäft – eine Apotheke im Herzen Barcelonas – zu übernehmen.
Seiner Frau zuliebe zieht er mit ihr und dem gemeinsamen Sohn in die pittoresque Altstadt Barcelonas. Bald wird er von Langeweile übermannt.
Sein katalanischer Schwager, Comisario Alex Diaz, hat andere Probleme. Er hat eher durch Trickserei als durch Kompetenz einen Platz als Kommissar bei den berühmten Mossos (der Polizei Barcelonas) bekommen und fühlt sich angesichts seines ersten Mordfalls heillos überfordert. Er bittet Karl um Hilfe. Der kann seinen Schwager zwar nicht leiden, aber die Aussicht, endlich wieder an einem Kriminalfall arbeiten zu können, ist zu verlockend. Das ungleiche Paar beginnt, zu ermitteln.

Der Fall beginnt ziemlich delikat (oopsie, das Wortspiel war jetzt einfach zu verlockend). In einem Feinkostladen wird ein Schinken gefunden. Ein Schinken aus Menschenfleisch. Eine Idee, wer der Tote sein könnte, kommt schnell auf und bald steigt auch die Zahl der Verdächtigen. Ist es die Witwe, die ohne den Mann besser dran ist? Oder der tumbe, aber gewaltbereite Sohn? Oder ein Geschäftspartner, denn der Tote hat sich eigentlich mit jedem angelegt.

Meine Meinung

Der Roman besticht mit ganz viel Lokalkolorit. Die Autorin beschreibt die Eigenheiten Barcelonas und der Einwohner sehr plastisch. Wie bei derartigen Krimis üblich, kommt auch das Kulinarische nicht zu kurz, einschließlich einiger Rezepte am Ende des Buchs.

Die Handlung hat interessante Wendungen und sehr spezielle Charaktere. Seien es die Kollegen, die die beiden Neuen, Alex und Karl, nicht ernst nehmen. Sei es die Chefin, die auch nicht sonderlich gut auf das Duo zu sprechen ist. Aber auch Alex und Karl haben ihre Eigenheiten und die Atmosphäre des Buches ensteht nicht zuletzt durch die Reibereien der ungleichen Männer. Alex, der lockere Frauenschwarm, der alles mit einem charmanten Lächeln regelt und Karl, der Anzugträger, der bisweilen zu deutsch denkt. Auch das Team der beiden ist dreidimensional. Jeder hat seine Stärken und Schwächen. Selbiges gilt für Karls Familie. Dieser Aspekt des Romans ist rundum gelungen.

Der Fall ist unterhaltsam bis spannend, kränkelt jedoch an einem Punkt bei der Auflösung. Ich kann dazu nicht zu viel schreiben, für Leser, die den Krimi bereits kennen und die Rezension nachträglich lesen, formuliere ich mein Problem möglichst offen: Ich halte gewisse Transportprobleme (Größe/Gewicht) für nicht plausibel erklärt. Außerdem passen die Reifezeiten für Schinken ebenfalls schwerlich, aber letzteres kann man sich noch irgendwie erklären. Die Frage des Transports hingegen erscheint mir nicht logisch.

Mein Fazit

Dieser Krimi bildet den gelungenen Auftagt einer Reihe, die ich nach und nach verschlungen habe. Das lebendige Bild Barcelonas, das von Sachkunde der Autorin zeugt, zieht den Leser sofort an den Ort der Handlung.

Die Figuren sind dreidimensional und vor allem Alex und Karl machen mit ihrer sympathischen Art, aber auch mit ihren Ecken und Kanten, Spaß.

Die Geschichte ist angenehm spannend, wie man es von dieser Art Krimis erwartet. Auch die Auflösung ist – bis auf einen Punkt – überwiegend gelungen und nachvollziehbar.

Exit – Das Haus der Rätsel

Ein Exit Spiel mit den „drei Fragezeichen“

Steckbrief

  • EXIT – Das Spiel: Das Haus der Rätsel
  • Level: Einsteiger
  • Alter vom Verlag angegeben: ab 10 Jahren
  • Autoren: Inka Brand, Markus Brand
  • Verlag: Kosmos

Darum geht es

Die Exit-Reihe umfasst inzwischen etliche Spiele vom Einsteiger- bis zum Profiniveau, hinzu kommen einige Bücher.
Allen gemein ist, dass es um die Lösung von Rätseln geht. Die Rätsel sind eingebettet in eine Geschichte, die jedoch mehr schmückendes Beiwerk ist und selten der Atmosphäre dient, sondern nur die Ansammlung der Aufgaben zusammenhalten soll.

In dieser Drei-Fragezeichen-Edition wurden wir von den drei Fragezeichen in ein Haus voller Rätsel geschickt, die wir lösen müssen, bevor wir die berühmten drei Detektive treffen dürfen.

Meine Meinung

Ich deutete ja bereits an, dass man bei EXIT-Spielen keine allzu hohen Erwartungen an die Geschichten haben sollte. Hübsch ist in diesem Fall, dass die Rätsel auf die jeweiligen Stärken der entsprechenden Figur abgestimmt sind, so geht es bei Peter beispielsweise sportlich zu.

Die Rätsel selbst befinden sich auf Einsteigerniveau. Echte Hirnbrutzler sind es deshalb erwartungsgemäß nicht, aber teilweise so originell, dass ich sie noch nicht kannte, obwohl ich inzwischen einige EXIT- und ähnliche Escape-Spiele gemeistert habe.

Wie bei allen EXIT-Spielen muss das Spielmaterial teilweise verbraucht (bemalt, zerschnitten, etc.) werden.

Fazit

Eine große Herausforderung sind die Rätsel nicht, aber für echte Drei-Fragezeichen-Fans bietet das Spiel genug Stoff für einen unterhaltsamen Abend.
Der atmosphärische Profitipp: Wir haben im Hintergrund über einen Streamingdienst die Folge 29 laufen lassen.

Ein Mordsplan – Teil 11

Von der Idee zum Winzerkrimi
Heute: Überarbeitung, Durchgang I

Erinnert ihr euch an meine ‚Mordsplan‘ – Reihe? Meine Idee, euch teilhaben zu lassen an der Entstehung eines Romans – mit allen Höhen und Tiefen.
Nach einem Jahr, soll es damit heute weitergehen.

Ein Jahr ist es nun her, dass ich ›Ende‹ unter den ersten Entwurf geschrieben habe.
Normalerweise lasse ich ein Projekt nicht so lange liegen, aber andere Dinge sind dazwischen gekommen. Doch jetzt habe ich das Manuskript hervorgeholt und mache mich an den ersten Überarbeitungsdurchgang.

Nachdem der »shitty first draft« vollbracht ist, soll man das Projekt ruhen lassen. Diesen Tipp liest man häufig und er ist berechtigt. Denn nur mit etwas Abstand gelingt es, einen neuen Blick auf den Inhalt zu entwickeln. Empfohlen werden mindestens drei, besser noch sechs Monate des Wartens.
Bei mir ist es nun – ausnahmsweise – ein Jahr geworden, was mich in eine ungewohnte Situation bringt: Ich lese meinen Roman beinahe wie ein fremdes Buch.

Natürlich – ich weiß grob, was sich abspielt, und kenne die Falllösung. So etwas vergisst man bei seinem eigenen Krimi auch nach einem Jahr nicht. Doch die einzelnen Schritte meiner Protagonisten sind mir zwischenzeitlich wahrhaftig entfallen.
Bisher habe ich das Gefühl, dass dieser Umstand dem Überarbeitungsprozess durchaus guttut. Logikfehler fallen mir viel schneller auf, wenn ich die Löcher nicht aus meiner Erinnerung stopfen kann. Außerdem ist es durchaus interessant, sein eigenes Geschreibsel einmal aus Lesersicht zu erleben. Normalerweise ist man viel zu nah dran, um auch nur im Ansatz beurteilen zu können, was man da zu Papier gebracht hat. Deshalb benötigt man ja unbedingt Testleser und/oder ein Lektorat.